Portrait

Auf diesem Bild sieht man das Sändli, einen der ältesten Rebberge in Berlingen und gleichzeitig einer der Ursprungsorte unseres heutigen Betriebes.
In den Rebbergen von Berlingen und Eschenz, mehrheitlich mit Blick auf den westlichen und hübscheren Teil des Bodensees, wachsen die Reben von Winzermeister und Eigenkelterer Jakob Meier.
Seit seinen Anfängen im Jahr 1992 führt Meier die Arbeiten im Rebbau und im Weinkeller selber aus. Neben den im Thurgau heimischen und ursprünglichen Blauburgunder und Müller-Thurgau wachsen in unseren Rebbergen weitere Rebsorten. Beim Weisswein sind dies Solaris, Gewürztraminer, Grüner Veltliner, Pinot Blanc, Pinot Gris und Sauvignac, beim Rotwein Léon Millot, Merlot, Divico und Gamaret. Ausserdem führen wir ein kleines Sortiment an Bränden.
Wir pflegen aktuell knapp vier Hektaren Reben in den Gemeinden Berlingen und Eschenz.
Winzermeister und Weinküfer Jakob Meier übernahm während seiner Ausbildung die ersten kleinen Rebflächen von seiner Grossmutter in Berlingen. Den Wein kelterte er im ehemaligen Wohnhaus seiner Grossmutter, direkt am See gelegen.
Nach und nach baute Meier den kleinen Betrieb weiter aus, pachtete dort, kaufte da, bis im Jahr 2010 der Kauf des Eschenzer Rebbergs "Entenstall" die Betriebsfläche und auch die Ernte massiv vergrösserte. Im Jahr 2012 konnte der Bau des Weinkellers am östlichen Ende des Dorfes Berlingen abgeschlossen werden.
Gab es zu Beginn von Meiers beruflicher Laufbahn nur die damals erlaubten Sorten Blauburgunder und Müller-Thurgau, pflanzte Meier mit den Jahren weitere Sorten an. Léon Millot und Solaris bildeten den Auftakt des Anbaus von Sorten, die wenig oder gar nicht mehr gespritzt werden müssen … und diese Geschichte ist noch längst nicht zu Ende.

Wir handeln gerne selbstständig und eigenverantwortlich. Beim Schneiden im Winter erhält Meier einen ersten Eindruck vom Zustand der Reben, beim Mähen im Frühling freut er sich am davonhüpfenden Feldhasen in Eschenz. Das Auslauben im Sommer nimmt wie jedes Jahr kein Ende, aber im Herbst, wenn wir Freunde und Bekannte zum Wümmlen einladen, sehen wir, dass sich die viele Arbeit gelohnt hat. Im September oder Oktober kann es manchmal spät werden, bis die Ernte unter Dach ist, aber im Dezember werden wr die neuen Jahrgänge direkt ab Fass degustieren. Erst recht eine Freude ist es dann, die frisch abgefüllten Flaschen im Frühling zu betrachten und gespannt zu sein, wie der Wein unseren Kunden schmeckt. Die laden wir im Mai zu unseren zwei Degustationswochenenden ein, bevor wir draussen wiederum ins neue Rebjahr starten ...
Wein aus einer von unseren Flaschen ist also zu hundert Prozent unser Ding und nie weiter gereist als von Berlingen nach Berlingen - oder vom Rebberg in Eschenz nach Berlingen. Eine Ausnahme bilden unsere beiden Schaumweine, die wir aus technischen Gründen nicht selber abfüllen können.
Wir sind Mitglied der Schweizerischen Vereinigung der selbsteinkellernden Weinbauern. Von unserem Wissen rund um die Kelterung profizieren auch Hobbywinzer, deren Trauben wir in einer Lohnkelterung zu Wein verarbeiten.

Meier hat sich unter anderem für den Beruf des Winzers entschieden, weil das Rebenhandwerk in der Familie schon seit Jahrzehnten gepflegt wird. Seine Grossmutter mütterlicherseits behielt den bäuerlichen Betrieb, nachdem ihr Mann früh gestorben war. Meiers Vater Emil übernahm später die Verantwortung, bis sein Sohn seine Ausbildungen abgeschlossen und seine Berufung wahr gemacht hat.
Meiers Mutter Trudi (Jahrgang '36) lässt es sich bis heute nicht nehmen, ihre Sändli-Reben zu pflegen.
Im Winter 2005 stolperte eine fröhliche Journalistin der Thurgauer Zeitung über den Weinbauern aus Berlingen und rang ihm sein Einverständnis ab, ein Jahr lang über seine Arbeit zu berichten. Gut zwei Jahre später wurde unser erstes Kind geboren, später folgte das zweite und im Lauf der Jahre Hühner, Katzen, Hasen: Familie komplett.
Wir bewirtschaften knapp vier Hektaren Reben. Die meisten Rebflächen liegen an beneidenswerten Orten mit direktem Blick auf den Untersee.
In Berlingen wachsen Müller-Thurgau, Blauburgunder, Pinot Pinot Gris und Léon Millot. Im Eschenzer Rebberg mit dem Flurnamen Entenstall wachsen neben den traditionellen Sorten Müller-Thurgau und Blauburgunder als Raritäten Gewürztraminer, Sauvignac, Gamaret und Grüner Veltliner.
Bei der Kelterung achten wir darauf, aus jeder Sorte ein eigenständiges Produkt zu erlangen, das sich aus den Eigenschaften der Sorte, dem Zustand des Bodens, der Pflege während der Vegetationszeit, den Einflüssen der Witterung und der Art der Vinifizierung zusammensetzt. Somit erklären sich auch die feinen Unterschiede von Jahrgang zu Jahrgang.
Unsere Böden bestehen mehrheitlich aus Sand, dies ergibt herrlich fruchtige Weine mit eher geringem Alkoholgehalt: gut für Kalorienbewusste.
In den letzten Jahren haben wir weitere robuste Sorten angebaut. Diese jungen Rebli stehen noch nicht im Ertrag, dürfen ihre Kinderstube geniessen und wir setzen alles daran, dass sie gross und stark werden.
Mehr über die Sorten und die Lagen steht in den Weinbeschrieben im Shop.
Was zwischen den Reben wächst, ist für ein strammes Traubengut ebenso von Bedeutung wie die Wahl der Traubensorte zur jeweiligen Lage. Im und am Boden nämlich leben die Nützlinge, die die Schädlinge im Zaum halten. Meier mäht die Reihen (wenn es die Witterung zulässt) alternierend und lässt das Gras somit hoch genug wachsen, um den Nützlingen ein Daheim zu bieten und eine gesunde Artenvielfalt zu fördern. Unter anderem damit erfüllt er die Richtlinien des Ökologischen Leistungsnachweises ÖLN. Die für die europäischen Sorten benötigten Spritzmittel wählt Meier streng ökologisch aus und dosiert lieber zu knapp als zu reichlich.
Rund um die Rebberge wachsen zahlreiche Hecken, die zwar zeitaufwendig gepflegt werden müssen, dafür aber auch Lebensraum bieten für allerlei Kleingetier. Mit den bereits vor Jahren angepflanzten Bio-Sorten Solaris und Léon Millot sowie diversen Neupflanzungen bewegen wir uns hin zu Sorten, die wenig oder gar keine Spritzmittel benötigen. Fragen Sie uns danach, wir informieren Sie gerne!
Wir arbeiten das ganze Jahr hindurch auf ein fittes Traubengut hin. Im Keller setzen wir diesen Gedanken fort und lassen dem Saft Zeit, um zu Wein zu werden. Deshalb werden unsere Weine ohne Eiweiss- und andere Schönungen gekeltert. Veganerinnen und Veganer: zum Wohl!
Weingut Familie Meier, Berlingen
Kathrin und Jakob Meier, Herbigstrasse 42, 8267 Berlingen
Telefon 052 761 19 84 | Mobil 079 462 04 32 | E-Mail